Geschichte Hotel 1782

Die Villa, die das Hotel1782 beherbergt,  hat eine lange Geschichte mit mehreren Besitzerwechseln hinter sich.

Erbaut wurde das Anwesen 1782 von der Handelsfamilie Diederichs, welche von 1808 bis 1811 mit Johann Gottlieb Diederichs auch den ersten Bürgermeister Remscheids stellte. Ein Portrait von Johann Gottlieb Diederichs finden Sie im Durchgang zu unserem kleinsten Gastraum, der „historischen Küche“. Familie Diederichs erbaute in einem 10.000 qm großen Park, der von der Hüttenstrasse, der Königstrasse und der heutigen Schüttendelle begrenzt wurde, drei Häuser. Das einstige Haupthaus stand vor der jetzigen Villa Paulus, links und rechts daneben wurden quer zwei weitere Gebäude errichtet, jeweils ein Gebäude für das Personal und eins als Kantor.

Im Jahr 1902 erwarb die Handelsfamilie Böker das Anwesen. Familie Böker baute die jetzige Villa Paulus, für den Bau wurde das ehemalige Haupthaus abgetragen, die in Remscheid bekannte „Villa Böker“ entstand. Sämtliche Ausstattungsmerkmale des abgetragenen Hauses wie Treppen, Fenster, Fensterläden, Türen und Dachgauben wurden in den Neubau integriert, deswegen trägt die Dachgaube zur Straßenseite heute noch die Jahreszahl 1782. Fotos von 1929 zeigen die heutigen Gasträume mit Originalmöbeln, die Fotos hängen in den drei großen Gasträumen, alte Fotos mit den Quergebäuden und der heutigen Villa Paulus hängen in der Eingangshalle.

Im Jahr 1970 erwarb die Stadt Remscheid das Anwesen von der Familie Böker. Die Stadt wollte die B229 ausbauen, die beiden Quergebäude standen dem Ausbau im Weg, deswegen wurden die Gebäude 1972 abgerissen. Der größte Teil des Grundstücks wurde an Gewerbebetreibende verkauft, so dass sie heute von einem Reifenhandel, einer Spedition und einem Stahlhandel genutzt werden. Über blieben 2300 qm mit dem Haupthaus. Die heutigen drei großen Gasträume samt Thekenraum wurden bis 2008 als Mietwohnung genutzt, dem Mieter ist es zu verdanken, dass die Substanz des Gebäudes noch zu retten war, da er die notwendigsten Instandhaltungsmaßnahmen durchführte. Die beiden Obergeschosse wurden lange Zeit als Übergangslösung für bedürftige Familien genutzt, seit 1993 standen sie ganz leer.

Im Jahr 2008 kauften Kai Robert Paulus und Joachim Schreiber das nahezu unbewohnbare Anwesen von der Stadt und retten es vor dem wahrscheinlichen Abriss. Von 2008 bis August 2010 wurden das Erdgeschoß und der Keller kernsaniert, in welchem sich heute die Küche befindet. Schon der Ausbau des Kellers war eine große Herausforderung, da unter dem Gebäude Quellen verlaufen, so dass eine dreifache Drainage mit Pumpe notwendig war. Nach Eröffnung des Restaurantbetriebs im August 2009 unter den Namen „Villa Paulus“ folgte die Kernsanierung der beiden Obergeschosse bis Oktober 2010, hier entstanden auf jeder Etage drei sehr großzügige Hotelzimmer mit Größen bis zu 50 qm, das Hotel „Villa Paulus“ eröffnete Ende 2010.

Im Jahr 2018 erfolgte der Anbau eines Lagers, von außen in historischer Optik, so dass der Anbau nicht vom Altbau zu unterscheiden ist. In diesen Anbau wurde modernste Technik integriert, so zum Beispiel auch eine Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Polizei, um unseren Gästen die maximale Sicherheit zu bieten. Gleichzeitig wurden fünf neue Hotelzimmer erschaffen, die frei gewordene Lagerfläche im zweiten OG wurde zu einem neuen Hotelzimmer umgebaut. Ebenso die beiden Büros im ersten OG hier wurde ein weiteres Hotelzimmer geschaffen. Die beiden Büros wurden zusammengelegt und in den historischen Anbau im Erdgeschoss verleg, in dem sich vorher der Gastraum „historische Küche“ befand. Das bisher ungenutzte Dachgeschoss wurde aufwändig ökologisch gedämmt und mit einer Eichentreppe in historischer Optik neu erschlossen.
In dem neu geschaffenen Raum im Dachgeschoss wurden drei weitere Hotelzimmer eingebaut. Somit stehen unseren Gästen nach Abschluss der Arbeiten elf Hotelzimmer im Haupthaus zur Verfügung, sowie drei Gäste Wohnungen im Gästehaus.

Das Gästehaus befindet sich nur 959 Meter entfernt in der Straße „Vieringhausen“. Auch dieses Denkmal retteten wir vor dem Abriss. 2015 wurde es erworben, 2016 wurde es kernsaniert, 2017 erfolgte die Eröffnung. Es besteht aus vier Wohnungen. Die größte Wohnung Anbau ist privat an Freunde des Hauses vermietet. Von der Villa Paulus genutzt werden die drei Wohnungen im Haupthaus, jede ca. 100 m² groß, bevorzugt für Langzeitvermietungen.

Auch in der Villa Paulus gingen die Arbeiten stetig weiter. Die Zimmer zweiten und dritten Obergeschoss wurden mit Klimaanlagen ausgestattet, um auch im Sommer eine angenehme Raum-Atmosphäre zu schaffen.

2019 wurden dann sämtliche Fenster ausgetauscht, hier erfolgte ein Nachbau nach historischem Vorbild. So ist jedes Fenster ein Unikat, und von außen ist der Austausch nicht erkennbar. Nach Abschluss dieser Arbeiten ist die Villa Paulus ein Denkmal nach KFW-Standard energiesparend.

Die letzten Investitionen fanden während der Pandemie 2020/2021 statt. Hier wurde die Terrasse erweitert, sowie bei Bedarf seitlich gegen Wind und Regen wetterfest abschirmbar gemacht.
Weiter wurden energiesparende Gasheizstrahler zur Beheizung installiert.
Die Villa Paulus wurde in dieser Zeit komplett digitalisiert. Sei es eine digitale Schließanlage für die Hotelzimmer oder auch ein digitales Reservierungssystem und Bestellsystem für das Restaurant. In der Küche wurde nicht mehr zeitgemäße Technik gegen die zurzeit modernste ausgetauscht.
Mit dem Abschluss der Arbeiten im Jahr 2021 hofften wir für die nächsten Jahre bestens aufgestellt sein und waren stolz darauf, dieses altehrwürdige Haus mit allem, was der Markt zu bieten hatte, ausgestattet zu haben.

Leider zerstörten der Russlandkrieg und die folgenden Krisen unsere Hoffnung schneller als gedacht und so entschlossen wir uns im Jahr 2023, den Restaurantbetrieb ab 01.01.2024 nicht mehr weiterzuführen, sondern in gute Hände anzugeben.

Unser Hotel führen wir seitdem mit Hingabe weiter, jedoch unter dem neuen Namen Hotel1782.

Im Februar 2024 eröffnete im Erdgeschoss das Restaurant Al Moudyaf und brachte mit einer ausgefallenen Küche frischen Wind in die altehrwürdige Villa.